Amuri Area School!

Hello again!

Ja, ihr seht richtig. Ich kenne nun endlich mein Projekt! Die Amuri Area School ist eine Schule in Culverden auf der Südinsel Neuseelands. Hier lernen Kinder und Jugendliche aus allen Jahrgangsstufen, denn die Schule deckt eine ganze Region ab, wie das „Area“ im Namen schon verrät. Das Projekt ist vorgesehen für 6 Monate, aber man kann es auch auf 12 Monate verlängern, also man schauen, wie es sich entwickelt. Ich bin schon ziemlich gespannt, wie das alles wird und abläuft. Voraussichtlich assistiere ich im Unterricht von jüngeren Klassen, vor allem in Mathe, Englisch und Sport oder auch bei Camps, helfe auf dem Schulhof und Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Meine zukünftige Unterkunft befindet sich nicht entfernt, dort lebe ich dann mit einer Lehrerin zusammen – sozusagen eine WG. Um aber nochmal ein Stück zurückzugehen: Ich habe nicht bloß eine Mail erhalten, die mir sagte „Herzlichen Glückwunsch, du bist bei der Amuri Area School angenommen!“. Nein, am 06.06. erhielt ich eine Mail vom ICJA, die mir mitteilte, ich solle mich in Neuseeland beim ACVE melden und einen Termin für ein Skype-Interview mit der Schule bzw. mit dem Schulleiter für die nächsten Tage ausmachen. Hui, da wurde ich dann doch nervös. Und natürlich darf auch nicht alles glatt laufen. Zuerst gab es Schwierigkeiten, einen Zeitpunkt zu finden, wo beide Seiten können – die Zeitverschiebung beträgt derzeit schließlich 11 Stunden. Außerdem musste ich ausgerechnet an dem Tag, den man sich bei mir gewünscht hatte, nochmals in die Schule, um mein Zeugnis der 12/2 abzuholen. Um es aber auf den Punkt zu bringen: schließlich legten wir das Interview auf den 10.06. um 10 Uhr meiner Ortszeit. Doch das nächste Problem bahnte sich schon am Anfang des Interviews an. Obwohl ich Skype vorher nochmal getestet hatte, hatte es sich nun entschlossen, nicht zu funktionieren. Bzw. das Bild nicht. Ich konnte zwar meine drei Interviewer sehen, sie aber nicht mich. Nachdem ich etwas rumprobierte, aber nicht darauf kam, wie ich an dem Zustand etwas ändern konnte, stiegen wir auf den Videoanruf von WhatsApp um. Zu meiner Verteidigung: ich benutze Skype sonst nie wirklich. Neben Fragen wie warum ich ausgerechnet Neuseeland ausgesucht habe, sollte ich ihnen auch erzählen, wie ich mir meine Freizeit vertreiben will. Der Grund ist recht simpel: Wie gesagt, Culverden ist mit seinen 380 Einwohnern und seiner abgelegenen Lage nicht gerade eine Metropole. Die nächstgrößere Stadt mit auch ein paar Freiwilligen ist das 1,5 Autostunden entfernte Christchurch. Aber hey, ich hab ein vielversprechendes Projekt, so ganz alleine bin ich ja dort auch nicht und außerdem besitze ich immer noch meinen eReader mit haufenweise Büchern darauf. Culverden kann kommen!

Zum Schluss des Gesprächs durfte ich selbst noch ein paar Fragen stellen und u.a. interessierte ich mich für die „whanaus“ der Schule. Doch was bedeutet das überhaupt? Das Wort stammt aus der Sprache der Maori und es steht im übertragenen Sinne für „Familie“. Man kann es aber auch mit „Stamm“ übersetzen, der nicht (nur) durch die Geburt, sondern auch emotional miteinander sehr verbunden ist. Hier bei der Amuri Area School (im Folgenden AAS) stellen die whanaus so etwas wie Häuser dar. Ich hoffe, ihr könnt etwas mit Harry Potter und Hogwarts (zu Deutsch übrigens Schweinswarze) anfangen, denn da gibt es gewisse Ähnlichkeiten. Zwar wird man (leider) bei der AAS nicht der Zauberei gelehrt, ABER es gibt anstatt Ravenclaw, Hufflepuff, Slytherin und Gryffindor die drei Häuser Caverhill (rot), Hamilton (grün) sowie Mitchell (gelb). Benannt wurden sie nach frühen lokalen Siedlern und wie auch in Schweinswarze treten die Häuser im Laufe des Schuljahres, z.B. im Schulsport, gegeneinander an. Bloß glaube ich eher weniger, dass Quidditch dort allzu verbreitet ist. Jedoch! gibt es wirklich Quidditch für Muggles, sogar ganze Meisterschaften wie die WM und ein eigenes 200-seitiges Regelwerk. Im Ernst, sucht mal danach. Das sieht recht lustig aus, wie die Spieler mit Stöcken zwischen den Beinen auf dem Spielfeld herumrennen, aber spielen würde ich es dennoch mal gerne. Um ein paar Beispiele für die rund 30 der deutschen Mannschaften zu nennen: „Bielefelder Basilisken“, „Braunschweiger Broomicorns“, „Horkruxe Halle“ und – mein absoluter Liebling – „Dobbys Klatscher“ aus Oldenburg.

Alles in allem konnte ich bei dem Skype- WhatsApp-Interview zu jeder Frage etwas sagen, aber ich hatte trotzdem jetzt nicht das beste Gefühl. Generell war ich echt aufgeregt und hab die ganze Zeit vor mich hin geplappert – vermutlich ohne Sinn und Verstand. Anscheinend muss ich aber doch einen relativ guten Eindruck gemacht haben, denn schließlich haben sie mich genommen.

Ciao!

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